- 6305 - 1339. vor Juli 28. Kg Joh. v. Böhmen belagert (vgl. Reg. 6301) die Burg Melicz (Militsch), die damals der Archidiakon u. Breslauer Domh. Herr Heinr. de Wirbna (Würben) [Einer der wenigen polnisch oder streng päpstlich gesinnten Bresl. Domherren, der hier bereits gebot, als Kg Joh. im Jahre 1337 auf seinem Feldzuge gegen die Lithauer hier vorbeizog. Vgl. Grünhagen, Kg Joh. u. Bisch. Nanker, S. 70] befehligte, der sie nach Verhandlungen dem Kg v. Böhmen ausliefert [Die Chr. princ Pol. a. a. O. erzählt, daß dem Archidiakon, der gerne Wein trank, während einer geschickt geführten Übergabeunterhandlung 2 Flaschen franz. Weins vorgesetzt wurden, deren Genuß, sowie geschickte Drohungen, ihn zur Übergabe bewogen hätten. - Die Datierung dieser Begebenheit bei Stenzel, Bistumsurk. pag. LXXXV, der dafür das Jahr 1337 annimmt, u. bei Heyne, Bistumsgesch. I, S. 802, der die Belagerung u. Wegnahme der Burg durch Kg Joh. ins Jahr 1338 verlegt, ist falsch. Das Jahr 1338 kommt nicht in Frage, da Kg Joh. im März u. April dieses Jahres i. Luxemburg, i. Mai in Frankfurt, i. Juni in Mähren, i. Juli wieder in Luxemburg u. zu Ende des Jahres sich am Rhein aufhielt. Die Vita Caroli bei Emler a. a. O. S. 361 sagt darüber: "Deinde" [nach der Zerstörung der zwischen Königgrätz u. Senftenberg i. Böhmen gelegenen Burg Potnsteyn (Pottenstein), die etwa Mitte Juli 1339 erfolgte (vgl. Böhmer, Regesta imperii VIII, pag. 9)], "ivi cum patre meo Wratislaviam. Episcopus vero illius loci erst patri meo inobediens, propter quod pater meus commotus abstulit eidem castrum Milecz." Vgl. auch Anm. 3 zu Reg. 6301 u. Grünhagen a. a. O. S. 76]. Chron. princ. Pol. bei Stenzel, Script. rer. Sil. I, 132. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt. |